Herz und Wirbelsäule – eine verborgene Verbindung
- Jutta Pietsch
- Sep 14
- 3 min read
Updated: Sep 25
– und der erste Gedanke gilt sofort dem Herz selbst. HerzklopfenDoch was viele nicht wissen: Manchmal steckt die Ursache gar nicht direkt im Herzen, sondern im Rücken. Eine verspannte Wirbelsäule kann die Herzfunktion beeinflussen – über feinste Nervenbahnen und Gewebeverbindungen.
Die unsichtbare Kommunikation im Körper
Unser Nervensystem ist wie ein riesiges Netzwerk: Signale laufen vom Gehirn durch die Wirbelsäule zu den Organen – und zurück. Besonders der Brustwirbelbereich steht in enger Verbindung zum Herzen. Ist hier eine Blockade oder chronische Verspannung, kann dies Herzrhythmus und Wahrnehmung beeinflussen.
Doch auch die Halswirbelsäule spielt eine entscheidende Rolle. Über ligamentäre Anheftungen, fasziale Verbindungen und die nervalen Austritte, die an der Herzversorgung beteiligt sind, kann Spannung oder Fehlhaltung in diesem Bereich direkte Auswirkungen auf Herz und Kreislauf haben. Verspannungen im Nacken oder eine eingeschränkte Beweglichkeit wirken also nicht nur lokal, sondern können das Herz auf subtile Weise mitbelasten.
Wie der Rücken das Herz beeinflusst
Verspannungen und Nervenreizungen Die Wirbelsäule ist eng mit dem vegetativen Nervensystem verbunden. Zwischen den Brustwirbeln treten Nerven aus, die Herz und Lunge versorgen. Liegt hier Druck durch Blockaden oder Verspannungen, kann die Regulation von Herzfrequenz und Herzrhythmus beeinträchtigt werden. Manche spüren dann Unruhe, Herzstolpern oder ein Gefühl von Enge im Brustkorb.
Faszien und Beweglichkeit des Brustkorbs Faszien umhüllen Muskeln, Organe und auch das Herz. Verklebungen oder Verkürzungen im Bereich der Brustwirbelsäule und des Zwerchfells können die Beweglichkeit des Brustkorbs einschränken. Das führt zu flacherem Atem – und das Herz hat weniger Raum, sich frei auszudehnen. Ein beweglicher Brustkorb bedeutet deshalb nicht nur mehr Atemvolumen, sondern auch eine bessere Unterstützung für das Herz.
Stresshaltung und Körperhaltung Langes Sitzen oder anhaltender Druck fördern eine typische „Schutz-Haltung“: Schultern nach vorne, Brustkorb eingefallen, Kopf gesenkt. Diese Körperhaltung engt den Herzraum ein, erschwert die Durchblutung und signalisiert dem Nervensystem Alarm. Der Stresspegel steigt – und das Herz schlägt schneller.
Eine aufgerichtete Haltung öffnet den Brustkorb, gibt Herz und Lunge mehr Platz und wirkt direkt entspannend.
Atmung als Schlüssel Rücken, Zwerchfell und Atemmuskeln arbeiten eng zusammen.
Ist die Wirbelsäule verspannt, atmen wir oft flacher. Flacher Atem bedeutet weniger Sauerstoff – und das belastet das Herz-Kreislauf-System. Bewusst tiefes Atmen, verbunden mit sanften Rücken- und Brustkorbbewegungen, stärkt Herz und Wirbelsäule gleichermaßen.
Emotionen im Herzraum Gefühle zeigen sich unmittelbar in der Körperhaltung. Kummer oder Stress lassen uns zusammensinken, Freude und Offenheit weiten den Brustkorb. Die Verbindung von Rücken und Herz ist also nicht nur körperlich, sondern auch emotional spürbar.
Praktische Tipps für den Alltag – Herz und Wirbelsäule stärken
Haltungsbewusstsein Mehrmals am Tag bewusst aufrichten: Stell dir vor, ein unsichtbarer Faden zieht dich sanft nach oben. Der Brustkorb öffnet sich, der Atem fließt freier, das Herz bekommt Raum.
Bewegung im Alltag Schon wenige Schulterkreise, bewusstes Strecken oder sanfte Drehungen der Wirbelsäule verbessern die Durchblutung und lockern die Brustmuskulatur. Besonders wirksam sind die „acht Bewegungen der Wirbelsäule“ – sie mobilisieren den Rücken, lassen die Energie fließen und öffnen den Herzraum.
Atemübungen Lege deine Hände auf den Brustkorb, atme tief ein und spüre, wie der Atem bis ins Herz strömt. Mit jedem Ausatmen darf Spannung gehen. Diese Atemachtsamkeit stärkt das Nervensystem und die Herzfrequenzvariabilität – ein zentraler Marker für Resilienz.
Entspannung und Regeneration Yoga, Qi Gong oder sanftes Dehnen lösen Blockaden und aktivieren den Parasympathikus. Schon 10 Minuten täglich können den Herzrhythmus beruhigen und Rückenspannungen lösen.
Herzfreundliche Ernährung Frisches Obst, Gemüse, ausreichend Wasser und gesunde Fette (z. B. Nüsse, Olivenöl, Avocado) versorgen Herz und Gefäße. Stark verarbeitete Lebensmittel und Zucker fördern dagegen Entzündungen, die Herz wie Rücken belasten.
Emotionale Hygiene Ein Dankbarkeitstagebuch, Pausen zum Spüren oder Gespräche mit Menschen, die guttun, wirken wie Balsam fürs Herz. Wer innerlich leichter wird, richtet sich auch äußerlich leichter auf.
Regelmäßige Pausen Unser Nervensystem braucht kleine Erholungsinseln. Statt stundenlang durchzuarbeiten: kurz aufstehen, tief atmen, den Blick schweifen lassen. So finden Herz und Wirbelsäule zurück in Harmonie.
Fazit
Nicht jedes Herzklopfen hat seinen Ursprung im Herzmuskel. Manchmal ist es der Rücken, der spricht – und das Herz antwortet. Wer beide Seiten beachtet, versteht die Sprache des Körpers besser und findet neue Wege zu mehr Kraft, Leichtigkeit und Gesundheit.
Im nächsten Beitrag der Herzklopfen-Serie widme ich mich der heilsamen Verbindung zwischen Atem und Herz – und wie du diese Ressource im Alltag für dich nutzen kannst.
Spüre, wie Rücken und Herz leichter werden können: Probier die einfachen Übungen aus – und wenn du tiefer eintauchen möchtest, begleite ich dich in meinem Mentoring Endlich wieder gut fühlen. Dein Herz wird es dir danken.
Herzlich, deine Jutta
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