In unserer modernen Welt sind Frauen, Männer und Menschen aller Geschlechter rund um die Uhr beschäftigt. Wir jonglieren zwischen Arbeit, Familie, sozialem Leben und unseren persönlichen Interessen. Das kann ganz schön viel werden und das Gefühl einer schier endlosen to-do-Liste kann entstehen. Diese unsichtbare Belastung, die oft übersehen wird, kann sich auf unsere allgemeine Gesundheit auswirken. Daher möchte ich Dir heute dieses Konzept erklären und Dir den ein oder anderen Tipp mit auf den Weg geben.
Was ist "Mental Load"?
Mental Load, zu Deutsch "mentale Belastung," bezieht sich auf die unsichtbare, emotionale und mentale Arbeit, die Menschen täglich leisten, um ihren Haushalt, ihre Familie und ihr persönliches Leben zu organisieren. Anders ausgedrückt, handelt es sich um die konstanten Gedanken, Sorgen und Planungen, die im Kopf herumschwirren und die uns oft unbemerkt stressen.
Beispiele für Mental Load:
1. Haushaltsmanagement: Die Planung von Einkäufen, das Organisieren von Reinigungsarbeiten und Reparaturen, das Überwachen von Verbrauchsmaterialien wie Toilettenpapier oder Waschmittel.
2. Familienorganisation: Die Organisation von Terminen und Aktivitäten für Kinder, das Einhalten von Impfungen und Arztterminen, die Auswahl und Zubereitung von Mahlzeiten.
3. Emotionale Unterstützung: Die Antizipation der emotionalen Bedürfnisse der Familie, das Zuhören und Unterstützen bei Problemen, das Pflegen von Beziehungen zu Verwandten und Freunden.
4. Berufliche Verantwortung: Die Planung von Projekten, die Organisation von Meetings, die Erstellung von To-Do-Listen und das Bewältigen von Arbeitsstress.
Und dies sind nur einige Beispiele..
Warum ist Mental Load wichtig?
Die unsichtbare Belastung kann zu erheblichem Stress und Erschöpfung führen. Oft wird diese Arbeit nicht als "Arbeit" anerkannt, da sie nicht physisch sichtbar ist. Menschen, die Mental Load tragen, erleben oft, dass sie sich ständig um die Bedürfnisse anderer kümmern und ihre eigenen vernachlässigen. Dies kann zu Burnout, Beziehungsproblemen und einem allgemeinen Gefühl der Überforderung führen. Umso wichtiger ist es, sich aktiv mit dieser Belastung auseinander zu setzen und Strategien zu entwickeln um dieser entgegenzuwirken.
Sind Frauen stärker vom Mental Load betroffen?
In vielen Fällen sind Frauen historisch gesehen stärker von Mental Load betroffen, da traditionelle Geschlechterrollen oft von Frauen erwarten, dass sie die Hauptverantwortung für Haushalt und Familie tragen. Dies hat sich zwar in den letzten Jahren geändert, aber die Ungleichheit besteht immer noch in vielen Teilen der Welt. Vielleicht kennst Du das Gefühl, vieles alleine schaffen zu wollen, nicht nach Hilfe fragen zu wollen und dass ein simples "Spieledate" mit dem Kind eine Herausforderung der Planung werden kann? An dieser Stelle kann ich Dir eins sagen: Du bist nicht allein! Es geht vielen Frauen genau so.
Wie kann man Mental Load nun reduzieren?
1. Kommunikation: Offene Kommunikation in der Partnerschaft und Familie ist entscheidend. Teile Deine Gedanken und Sorgen und bitte um Unterstützung.
2. Delegation: Verteile Aufgaben und Verantwortlichkeiten in der Familie gleichmäßig. Jeder sollte seinen Teil zur Organisation des Lebens beitragen.
3. Selbstfürsorge: Vergesse nicht, Dich selbst zu priorisieren. Nehme Dir Zeit für Deine eigenen Interessen und Bedürfnisse.
4. Technologie nutzen: Nutze digitale Tools, um Aufgaben und Termine zu organisieren. Kalender-Apps und To-Do-Listen können helfen.
Insgesamt ist es wichtig zu erkennen, dass Mental Load eine echte Belastung ist, die oft übersehen wird. Die Anerkennung dieser unsichtbaren Arbeit und die Bemühungen, sie fair zu verteilen, sind entscheidend, um ein gesundes Gleichgewicht in unserem hektischen Leben zu finden. Ich lade Dich ein, dir nun einen Moment der Ruhe zu gönnen und bewusst über Deinen persönlichen Mental Load zu reflektieren. Und vielleicht kannst Du bereits einen Tipp zur Reduktion anwenden.
Herzlichst, deine Marina.
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