Wie alles begann - mein Rücken schmerzt
Damit ich Dich auf meine "Schmerzfrei-Reise" mitnehmen kann, möchte ich Dir zunächst kurz erzählen wie alles begann. Bereits als junges Mädchen habe ich leidenschaftlich gern Sport betrieben, ganz gleich welche Form von Bewegung es war - Hauptsache Bewegung! Im Jugendalter habe ich schließlich das Bodybuilding für mich entdeckt. Aus 2-3x die Woche moderat trainieren, wurde schließlich eine Leidenschaft, die mich förmlich 24/7 vereinnahmte. Ich habe sieben Tage die Woche trainiert, teilweise zweimal täglich mit festen Trainingszeiten, Trainingsplänen und Ernährungsplänen, eben mit allem was da zu gehörte. Ich hatte wahnsinnig viel Freude daran und konnte mein Hobby gut mit der Schule verbinden. Schließlich habe ich mein Studium begonnen. Das bedeutete für mich: täglich 3 Stunden pendeln, Lernstress, neue Herausforderungen, zwei Nebenjobs, die erste eigene Wohnung, neue soziale Kontakte, Leistungsdruck und natürlich den Sport nicht vernachlässigen.. das war ganz schön viel! Aber leider habe ich das erst ziemlich spät gemerkt.
Und plötzlich war da der Schmerz..
Bis hier hin hört sich das doch alles ganz in Ordnung an, oder? Ich war der Meinung, dass ich das Ganze schon irgendwie unter einen Hut bekommen werde. Natürlich gab es Tage an denen fühlte ich mich weniger motiviert, ziemlich müde und einfach abgeschlagen. Aber besonders an diesen Tagen dachte ich mir: "Jetzt ein schönes Training und die Welt sieht schon wieder besser aus". Oftmals stimmte das auch bis zum Tag X. Nach einer fordernden Prüfungsphase wollte ich mir etwas Gutes tun und bin zum Training gegangen. Alles wie immer, keine Veränderungen. Ich führte eine Übung aus, bei welcher man das Gewicht vom Boden aus den Knien anhebt. Und zack da war er, ein Schmerz im Rücken, den ich zuvor noch nie gespürt hatte. Es war so schmerzhaft, dass es mich in die Knie zwang und ich mich erstmal nicht aufrichten konnte. Meine Gedanken fuhren Achterbahn: Bandscheibenvorfall in meinem Alter, eine Wirbelfraktur, eine Blockade oder oder.. wo kam dieser Schmerz her? Ich sammelte mich schließlich und brach letztendlich mein Training ab und begab mich unter starken Schmerzen auf den Heimweg.
Das ist psychosomatisch
Mein Ärztemarathon begann.. ich klapperte jegliche Ärzte ab, ob Hausarzt, Facharzt, Zweitmeinung, Drittmeinung, ich wollte herausfinden woher dieser unerträgliche Schmerz in meinem Rücken kam, denn dieser wurde einfach nicht besser. Das MRT gab mir dann schließlich die Gewissheit: ich bin gesund, mein Rücken ist völlig gesund, ja vital und dynamisch war das Feedback der Ärzte. Ja, aber ich hab doch Schmerzen, dachte ich mir immer und immer wieder und dann kam eine Aussage, die ich von dort an öfter hörte "Ihre Schmerzen sind psychosomatisch". Psychosomatisch?! Also bilde ich mir meinem Schmerz nur ein? Genau so habe ich es damals empfunden - ziemlich naiv, wie ich heute weiß.
Was versteht man eigentlich unter psychosomatischen Schmerzen?
Psychosomatische und psychische Schmerzen sind reale Schmerzen, ebenso wie Schmerzen mit nachweisbarer medizinischer Ursache. Daher ist es essentiell, sie ernst zu nehmen und angemessen zu behandeln. Da die Ursachen jedoch oft nicht rein organisch sind, gestaltet sich die Symptombehandlung komplexer. Insbesondere Stress ist ein nicht zu unterschätzender Faktor, wenn es um psychosomatische Schmerzen geht.
Was will ich dir damit sagen? Oft neigt der Mensch dazu seinen persönlichen Stress klein zu reden. Und noch öfter wird das Zusammenspiel von Körper und Geist unterschätzt. Der menschliche Körper verfügt über zahlreiche Warnsignale, die dir mitteilen wollen "Stop, jetzt reicht es, schalt mal einen Gang zurück". Wenn Du diese Signale auf stumm stellst, sie hinten anstellst und deinem eigenen Körper nicht ausreichend zuhörst, wird er sich umso lauter bei dir melden. Und ja, manchmal ist es im turbulenten Alltag gar nicht so leicht einfach mal zuzuhören. Daher möchte ich dir meine 3 Tipps zum bewussten "Zuhören" mitgeben.
Atmen: so simpel es klingt, so schwierig kann es sein. Setze dich an einen Ort, der dir ein gutes Gefühl gibt. Schließe die Augen. Atme nun tief ein, sodass sich deine Lunge komplett füllt. Halte den Atmen kurz und atme lang und gleichmäßig aus. Wiederhole dies 10x. Öffne sanft die Augen.
Me-Time als Date mit Dir: Trage dir ein Date mit DIR in deinen Kalender ein. Nehme dir bewusst Zeit für dich. Genau so, wie du dir auch Zeit für alles andere nimmst - vergiss dich nicht dabei, daher mache dir einen Kalendereintrag zu Beginn der Woche, dann hast du gleich etwas auf das du dich freuen kannst.
Bewegung: moderate, entspannte Bewegung wie beispielsweise eine erdende Einheit Yoga. Die Betonung liegt auf "entspannt", es brauch also nicht das Power-Yoga-Workout sein.
Und das sind nur drei Wege, die mir persönlich dabei helfen, meinen Körper und meinen Geist wieder in Einklang zu bringen. Ich freue mich, dass du mich auf diesem Weg begleitest und ich dir in meinem nächsten Beitrag mehr über die Bedeutung des Mindsets erzählen kann.
Deine Marina.
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