28 Jahre Schulzeit - eine Reise voller Wachstum, Abschied und Dankbarkeit
- marinabirke
- Apr 30
- 2 min read
Ein persönlicher Rückblick einer Lehrerin: Loslassen und Mitnehmen
Ich bin Lehrerin aus tiefster Überzeugung. Jeden Tag betrete ich mein Klassenzimmer mit dem festen Wunsch, meinen Schülern nicht nur Wissen zu vermitteln, sondern sie auf ihrem Weg zu begleiten, sie zu inspirieren, zu stärken und zu ermutigen. Doch heute sitze ich hier – nach all den Jahren – und spüre selbst dieses Gefühl des Loslassens, das so viele Eltern kennen.
Denn während meine Schüler und Schülerinnen ihre Abschlussprüfungen schreiben, stehe ich am Rand und beobachte. Ich sehe sie wachsen, kämpfen, manchmal straucheln – und am Ende doch ihren Weg finden. Und ich erkenne mich in diesem Prozess wieder. Auch ich muss loslassen und doch so viel mitnehmen.
Loslassen bedeutet für mich, meine Schüler und Schülerinnen in die Welt zu entlassen, ihnen zu vertrauen, dass sie all das Gelernte nicht nur in Prüfungen, sondern im Leben anwenden können. Doch es ist nicht nur ein Abschied. Denn ich nehme so viele Momente mit: das Strahlen in den Augen, wenn endlich der Knoten im Kopf platzt. Die hitzigen Diskussionen, wenn das Klassenzimmer plötzlich zum Forum wird. Die Momente, in denen ich nicht nur Lehrerin war, sondern Zuhörerin, Mutmacherin, manchmal auch Trösterin oder Mama-Ersatz.
Ich erinnere mich an all die Gespräche mit Eltern – manchmal besorgt, manchmal erleichtert, oft voller Hoffnung. Ich kenne ihre Sorgen, ihre Ängste, ihre Erleichterung, wenn der Schulweg des Kindes zu einem guten Abschluss kommt. Und während sie loslassen, tue ich es auch. Jahr für Jahr. Klasse für Klasse.
Aber das Wunderbare am Unterrichten ist: Ich nehme immer etwas mit. Jede Klasse hinterlässt ihre Spuren, jede Schülerin, jeder Schüler hat etwas Einzigartiges, das bleibt. Es sind nicht nur Namen auf Zeugnissen, es sind Persönlichkeiten, Geschichten, Entwicklungen, die mich als Lehrerin bereichern.
Heute sitze ich also hier und denke an all die Abschiede, die ich erlebt habe. Und ich weiß: Es ist nicht nur ein Ende. Es ist ein Neubeginn – für meine Schüler und Schülerinnen, für mich, für alle, die sich auf das Abenteuer Bildung einlassen.
Und deshalb bin ich Lehrerin mit Leidenschaft. Weil es kein Job ist, sondern eine Reise. Eine Reise, die mich immer wieder daran erinnert, warum ich sie angetreten habe.
Mit Herz und Hingabe,
deine Frau Schmidt.
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