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Writer's pictureJutta Pietsch

Mein Weg in die Welt der Osteopathie - Zwischen Traum und Realität

Als Osteopathin werde ich häufig mit romantischen Vorstellungen konfrontiert. "Ein Traumjob mit heilenden Händen", so höre ich es oft. Doch hinter den Kulissen meiner Arbeit verbirgt sich eine Realität, die sowohl erfüllend als auch herausfordernd ist. Heute möchte ich dir gerne meine Perspektive auf diesen faszinierenden Beruf näherbringen.


Der Beginn – Magische Hände oder harter Ausbildungsweg?

Ja, ich liebe meine Arbeit und die Verbindung zu meinen Patienten. Doch der Weg zur Osteopathin war kein leichter Spaziergang. Zunächst einmal meine mehrjährigen Ausbildungen in der Physiotherapie und zur Heilpraktikerin. Im Anschluss folgten fünf Jahre intensive Osteopathie-Ausbildung, und dies war nur der Anfang. Der finanzielle Einsatz und die Entscheidung, mich zusätzlich in der Kinderosteopathie zu spezialisieren, brachten weitere zwei lernintensive Jahre mit sich. Zudem bedeutet die Ausbildung ein hohes Maß an Kosten, die man selbst aufbringen muss. Wenn man die Fahrt- und Übernachtungskosten dazu rechnet, liegt die Summe im mittleren sechsstelligen Bereich. Wenn man das Ganze, so wie ich, noch neben einem Fulltimejob in eigener Praxis (das Geld muss ja auch erarbeitet werden) und Familie bewältigen möchte, bleibt da nicht viel Freizeit


Hinter den Kulissen der Hygiene – Nicht nur Berührung, sondern auch Verantwortung

Neben dem therapeutischen Aspekt gehören auch Hygienevorschriften zu meinem Alltag. Die Realität, meine Wäsche in speziellen Wäschereien waschen zu müssen und Hygienepläne zu führen, sind oft vergessene Aspekte. Doch ich erkenne die Notwendigkeit dieser Standards, um eine sichere Umgebung für meine Patienten zu gewährleisten.


Hohe Präsenz und Verantwortung – Nicht nur bei der Behandlung

Meine Arbeit erfordert nicht nur magische Hände, sondern auch eine kontinuierliche Präsenz und Verantwortung. Die Verantwortung, Menschen nicht nur zu behandeln, sondern auch eigene Grenzen zu erkennen und bei Bedarf Patienten weiterzuleiten, ist allgegenwärtig.


Die Kehrseite der Medaille – Zusatzaufwand und persönliche Investition

Die Behandlung endet nicht mit dem Verlassen des Behandlungsraums. Lange Arbeitstage, Wochenendarbeit und der Zusatzaufwand für Dokumentationen, Bestellungen und Buchhaltung begleiten mich auch außerhalb der Praxis. Ein Einsatz, der oft unbemerkt bleibt, aber notwendig ist, um meine Praxis am Laufen zu halten.


Die Faszination der Osteopathie – Berührung und Selbstheilung

Trotz aller Herausforderungen überwiegt die Faszination, Menschen durch sanfte Berührungen zu unterstützen. Die Osteopathie ist für mich mehr als nur Techniken – es geht darum, Menschen zu helfen, ihre Selbstregulation zu aktivieren und die Ursachen von Beschwerden zu erkennen und aufzulösen.


Fazit: Ein Traumjob mit Höhen und Tiefen

Die Osteopathie ist meine Berufung, die ich mit Herzblut lebe. Die romantischen Vorstellungen von "heilenden Händen" treffen auf die harte Realität eines langen Ausbildungsweges, finanziellen Engagements und täglichen Verpflichtungen. Aber die Freude, Menschen zu helfen, macht diese Reise zu einer lohnenden Erfahrung. Die Osteopathie ist nicht nur ein Traumjob – sie ist eine Leidenschaft, die ich mit jeder Behandlung neu entfache.


In meinem nächsten Beitrag nehme ich dich gerne noch tiefer mit in die Welt der Osteopathie und erzähle dir womit sich diese eigentlich genau befasst.


Herzlichst, deine Jutta

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