Der Begriff „Sommerloch“ ist weit verbreitet, doch ich mag dieses Wort nicht wirklich. Eine Pause ist keine Leere, sondern eine Chance, sich um Dinge zu kümmern, die sonst zu kurz kommen.
Ist das schlimm?
Eine Frage, die ich häufig von meinen Klienten höre, lautet: „Ist das schlimm?“ Ein typisches Beispiel sind knackende Gelenke. Hier sind meine Gedanken dazu:
Wenn Schmerzen dabei sind: Ja, dann sollte man auf jeden Fall handeln und einen Fachmann aufsuchen. Schmerzen sind ein Warnsignal des Körpers.
Wenn keine Schmerzen dabei sind: Viele fragen sich, ob es schlimm ist, wenn ihre Gelenke ohne Schmerzen knacken. Solange keine Bewegungseinschränkungen vorliegen, ist es meist harmlos. Das Geräusch entsteht durch das Auseinanderziehen der Gelenkflüssigkeit und den damit verbundenen Unterdruck. So ähnlich wie bei einem Saugnapf, der sich löst.
Ganzheitliche Betrachtung
Langfristig kann häufiges Knacken ein Hinweis auf potenzielle Gelenkprobleme sein. Es ist sinnvoll, den Gelenkstoffwechsel zu fördern und auf eine ganzheitliche Gesundheit zu achten. In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) spielen dabei das Blut und die Lebensenergie (Qi) eine wichtige Rolle.
Warum knacken Gelenke?
Es gibt verschiedene Theorien:
Gelenkflüssigkeit: Das Auseinanderziehen der Gelenkflüssigkeit erzeugt Unterdruck und das charakteristische Geräusch.
Gasbläschen: Früher dachte man, dass platzende Gasbläschen dafür verantwortlich sind, was jedoch weniger wahrscheinlich ist.
Sehnen und Bänder: Auch Sehnen können „überschnappen“, was zu anderen Geräuschen führt. Und manchmal ist der Gedanke des Überschnappens ja auch in anderer Sicht zu betrachten. Denn schnappen wir nicht alle manchmal über und warum schnappt deine Sehne über? - ein kleiner philosophischer Exkurs.
Häufige Fragen:
Ist es schlimm, wenn meine Gelenke knacken?
Nur wenn Schmerzen oder Bewegungseinschränkungen auftreten. Ansonsten meist harmlos. Aber wie gesagt, es lohnt sich, dort mal hinzuschauen. Denn es gibt oft eine Entlastung. Aber es heißt dann eben auch, sich langfristig an die Themen zu setzen, um Gelenkbeschwerden gar nicht erst entstehen zu lassen.
Warum knacken meine Gelenke?
Durch Unterdruck in der Gelenkflüssigkeit, Gasbläschen oder überschnappende Sehnen.
Wie kann ich Gelenkproblemen vorbeugen?
Regelmäßige Bewegung, ausgewogene Ernährung, Mikronährstoffe, Osteopathie und TCM.
Was sind Mikronährstoffe und warum sind sie wichtig?
Zur Gruppe der Mikronährstoffe zählen in erster Linie Vitamine und Mineralstoffe. Je nach Definition werden zusätzlich auch weitere Substanzen, wie etwa spezifische Fett- und Aminosäuren, vitaminähnliche Substanzen sowie sekundäre Pflanzenstoffe, hinzugezählt. Mikronährstoffe haben eine zentrale Bedeutung für die Gesundheit. Sie sind an vielen lebenswichtigen Prozessen beteiligt und erfüllen sehr spezifische Funktionen im Körper. Beispielsweise unterstützen sie den Erhalt normaler Haut- und Schleimhäute, die Funktion des Immunsystems sowie des Nervensystems und tragen zu einem normalen Energiestoffwechsel bei. Mikronährstoffe wie Magnesium, Kalium, Calcium, aber auch so wertvolle Substanzen wie Omega-3-Fettsäuren, Vitamin D und Kollagen können helfen, den Gelenkstoffwechsel und die Knorpelstruktur zu unterstützen.
Wie hilft Osteopathie bei Gelenkproblemen?
Osteopathische Techniken können die Mobilität und Funktion der Gelenke fördern und die Durchblutung verbessern. Dadurch wird auch der Gelenkstoffwechsel angeregt, was entscheidend für knackende Gelenke ist.
Prävention und Pflege
Selbst ohne Schmerzen kann es sinnvoll sein, präventiv zu handeln:
Bewegung: Das A und O. Regelmäßige, gelenkschonende Bewegung fördert die Gesundheit und stärkt die Muskeln um die Gelenke herum. Suche deine Bewegungsart: Gehe die Treppe, setze dich aufs Rad, tanze, mache Yoga. Es gab noch nie so viele Optionen wie heute und dennoch bewegen wir uns oft so wenig.
Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung unterstützt den Gelenkstoffwechsel. Mikronährstoffe wie Magnesium und Kollagen können helfen, die Gelenke zu stärken. Kalium, Calcium und wertvolle Substanzen wie Omega-3-Fettsäuren und Vitamin D sind ebenfalls wichtig. Kollagen ist besonders gut für die Gelenkgesundheit, da es die Struktur des Knorpels unterstützt. Iss mehr warm und trinke ausreichend.
Osteopathie: Ein osteopathischer Check kann helfen, die Funktion und Mobilität der Gelenke zu verbessern. Osteopathische Techniken können Spannungen lösen und die Durchblutung fördern, was die Gelenkgesundheit unterstützt.
TCM: In der Traditionellen Chinesischen Medizin spielt die Optimierung des Blut- und Energieflusses im Körper eine wichtige Rolle. Akupunktur und Kräutertherapien können helfen, das Gleichgewicht im Körper zu erhalten und die Gelenkgesundheit zu fördern. Gewürze wie Muskat, Pfeffer, Kurkuma und Koriander sowie tägliche Akupressur, z.B. am Punkt Hegu, können viel bewirken. Dieser Punkt, auch Dickdarm 4 genannt, befindet sich im Bereich zwischen Daumen und Zeigefinger, etwa in der Mitte des fleischigen Bereichs, und ist oft empfindlich, wenn du darauf drückst.
Fazit
Die Sommerpause ist eine ideale Gelegenheit, sich intensiv um die eigene Gesundheit zu kümmern. Anstatt das „Sommerloch“ als leer zu betrachten, sollte es als Chance gesehen werden, präventive Maßnahmen zu ergreifen und die eigene ganzheitliche Gesundheit zu stärken.
Nutze die Sommerpause, um Energie zu tanken und dich auf die nächsten Monate vorzubereiten. Präventive Maßnahmen, wie regelmäßige Bewegung, eine ausgewogene Ernährung und gezielte Therapien, können langfristig dazu beitragen, Beschwerden vorzubeugen und die Gesundheit zu verbessern.
Solltest du fragen haben oder dir Unterstützung wünschen so kontaktiere mich gerne.
Herzlichst, deine Jutta
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